Simulation und Fotos: Reinhard Miesbach

Die Messestadt bekommt einen Kirschblütenplatz

27.07.2022

Kinder und Jugendliche haben entschieden: Die Ecke Georg-Kerschensteiner-Straße / Mutter-Teresa-Straße soll künftig nach den Bäumen benannt werden, die dort rundherum wachsen. Bis es soweit ist, muss aber noch eine Hürde genommen werden.

Bäume, Gräser, Sitzbänke aus Beton – eigentlich könnte man sich hier, am Südrand der Messestadt auf einen kleinen Plausch zusammensetzen, in die Sonne blinzeln und das Treiben vor dem Lebensmittelladen an der Ecke beobachten. Aber: Wie macht man einen Treffpunkt aus, wenn der Platz, auf dem man sich treffen möchte, keinen Namen hat?

Abstimmung per Doodle

Dieses Problem hatte möglicherweise auch die Stadt München erkannt. Jedenfalls bat sie den Bezirksausschuss, einen Namen vorzuschlagen für die Ecke Georg-Kerschensteiner-Straße / Mutter-Teresa-Straße. Der Bezirksausschuss entschied daraufhin, Kinder und Jugendliche um ihre Meinung zu fragen. Online natürlich, per Doodle-Umfrage.


 

Lieber Netzwerkplatz? Oder Schmetterlingsplatz?

Nach zwei Monaten das Ergebnis: Je drei Teilnehmer plädierten für Unicef- oder Antirassismusplatz als Name. Je vier für Platz der Offenheit und Black Lives Matter-Platz. Sieben hätten sich einen Schmetterlingsplatz gewünscht, elf einen Netzwerkplatz. Mit Abstand die meisten Stimmen, nämlich 27, erhielt der Kirschblütenplatz.


 

Erlebnis für die Teilnehmer wichtig

Von allen vorgeschlagenen Namen habe auch ihr der Kirschblütenplatz am besten gefallen, sagt Bezirksausschussmitglied Elise Pouvreau von den Grünen auf Take Off!-Anfrage. Für sie ist aber auch der Prozess an sich und das Erlebnis für die Teilnehmer wichtig gewesen.

„Wenn nun endlich das Schild angebracht wird, werden die Kinder und Jugendlichen sehen, dass sie etwas Kleines in ihrem Stadtteil verändert haben.“
(Elise Pouvreau, Bezirksausschussmitglied, Grüne)

Tatsächlich ist die Umfrage inzwischen ein Jahr her, und noch immer ist der Platz nicht umbenannt. Denn das letzte Wort hat der Stadtrat. Wie das Kulturreferat mitteilt, ist die Entscheidung für Ende des Jahres geplant.

Hans Häuser