Kultur im Kopfbau kommt!

11.03.2022

Und es geht doch noch voran! Im Mai startet nun endgültig die multifunktionale Experimentierphase im Kopfbau am Westrand der Messestadt. Zuvor werden kreative Menschen mit guten Ideen gesucht, die kulturelles Leben in den alten Nazibau bringen. Wichtig für alle Interessierten ist vor allem ein Termin!

Platz für Pläne ohne Grenzen: Musiker, Malerinnen, Theaterleute – alle können sich bewerben für Auftritte, Ausstellungen, Vorführungen im Kopfbau. Ab Donnerstag, dem 24. März, können sie ihre Projekte ins Rennen schicken. Dann startet die Stadt die so genannte Interessensbekundung.

Informationsveranstaltung für alle Interessierten

Der Verein Echo, der das Jugendzentrum Quax betreibt und auch die Infrastruktur im Kopfbau beteut, lädt an diesem Tag von 17 bis 19 Uhr ins Quax, dem schwarz-gelben Bau an der Parkpromenade (offiziell: Helsinkistraße 100). Vertreter der städtischen Referate für Kultur und Soziales werden das Vorhaben präsentieren und Fragen beantworten. Anschließend ist auch noch ein Rundgang durch den Kopfbau geplant.

Alle Interessierten bittet Echo um kurze Anmeldung unter: presse@echo-ev.de

 

Kopfbau Messestadt
Es geht voran. Bald zieht die Kultur in den Kopfbau ein.

 

Kein Kopfbau im Winter

Wenn es dann wirklich im Mai losgeht, hätte das lange Warten ein Ende: Ursprünglich sollte es schon vergangenen Herbst losgehen mit der dreijährigen Experimentierphase, an deren Ende die künftig sinnvollste Nutzung der alten Flughafentribünen-Kassenhalle identifiziert sein könnte.

Doch erst vor einigen Wochen bekam die Take Off! auf Anfrage zwar grundsätzlich Optimistisches aus der Stadtverwaltung zum Start im Mai zu hören. Allerdings hieß es auch, die Nutzung werde vorerst nur in den Sommermonaten möglich sein. Die angestrebte Ganzjahresnutzung befinde sich nach wie vor in einem „noch nicht abgeschlossenen Genehmigungsverfahren“.

Kreative Vorschläge gesucht

In jedem Fall fordert das Kulturreferat die Künstler der Messestadt auf, sich zu bewerben: „Wir sind gespannt, wie sich das Experiment entwickelt. Das hängt ja nicht nur von den städtischen Beteiligten, sondern vor allem von den kreativen Ideen vor Ort ab.“

Renate Winkler-Schlang, Hans Häuser

Vom Kassenhäuschen zum Flugschaudenkmal

Ein echter Besuchermagnet war die Tribüne in alten Zeiten: Bis zu 100000 Menschen konnten von dort aus auf den von Ernst Sagebiel geplanten und 1939 eröffneten Riemer Flughafen schauen und sich berauschen an der Inszenierung des Fliegens, des Fortschritts. Tickets dafür gab es an den Schaltern im sogenannten Kopfbau. Der örtliche CSU-Stadtrat Sebastian Schall weiß auch von anderen Großveranstaltungen wie Motorradrennen. Spätestens 1992 mit dem Umzug des Flughafens war das Haus nutzlos. 2005 entdeckten es die Planer der Buga. Der Kopfbau eignete sich hervorragend als Lounge. Weil die Blumenschau ein Sommerevent war, verzichtete man auf die Heizung. Ein Versäumnis, das CSU-Stadtrat Sebastian Schall seinen Stadtrats-Vorgängern massiv ankreidet, schließlich war der Kopfbau damals längst ein Denkmal, das es zu bewahren galt. Die Stadt aber wollte kein Geld ausgeben, sondern welches einnehmen: Der Kopfbau wurde Eventlocation. Der Plan, dass langfristig eine Brauerei oder ein anderer Investor ihn ganzjährig brauchbar macht, ging für die Stadt jedoch nicht auf. Seit 2014 stand der Kopfbau leer – leider ungelüftet und ein wenig leck, sodass letztlich auch noch ein Schimmelproblem entstand. Sattsam bekannt ist, dass der Bezirksausschuss Jahr für Jahr neue sinnvolle Nutzungen vorgeschlagen hatte. Doch weder Sozial- noch Kulturreferat meldeten Bedarf an, hatten sie doch in der Messestadt einige weit pflegeleichtere Objekte.

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