Floorball-Eltern im Einsatz am Spielfeldrand: Künftig sollen alle Mitglieder regelmäßig mithelfen (Fotos: FBC München)

Messestädter Floorballer führen Hilfspflicht ein

11.11.2024

Ein Verein wie der Riemer Floorball-Club München mit 320 Mitgliedern kann nur funktionieren, solange es Menschen gibt, die bereit sind, Zeit und Engagement zu schenken. Deswegen haben die Mitglieder bei ihrer letzten Versammlung eine Helferordnung eingeführt. Unumstritten war die Neuregelung aber nicht, berichten die Verantwortlichen.

In der Mitgliederversammlung im Mai wurde heiß und leidenschaftlich über die Einführung einer Helferordnung diskutiert. Diese sollte zum Ziel haben, dass die anfallenden Arbeiten bei Spieltagen fair auf alle Schultern verteilt werden. Zu Recht? Müssen Vereinsmitglieder neben dem Mitgliedsbeitrag auch noch Helferstunden leisten, damit der Verein am Laufen gehalten werden kann?

Die letztlich ganz klare Antwort lautete: JA, denn zum einen ist ein Großteil des Vereinslebens das Miteinander und Füreinander, und zum anderen würden alle ziemlich erstaunt sein, wenn an einem Spieltag keine Bande, kein Kiosk und auch kein Spielsekretariat aufgebaut wären. Wie traurig wäre es erst, wenn es keine Vereinsfeste mehr gäbe?

 

Ohne Mitglieder als Helfer gäbe es keine Verpflegung am Spieltag

 

Viele Hände – schnelles Ende!

Damit alle Hände mal zum Zuge kommen, wurde die Helferordnung eingeführt. Ab dem kommenden Jahr sollte jedes aktive Mitglied je nach Alter zwischen einem und vier Einsätzen einbringen. Ein Einsatz entspricht etwa zweimal Bandendienst oder einmal den Kiosk während eines Spieltags zu betreuen. Alternativ kann man auch Kuchen an Spieltagen spenden und so Helfereinsätze sammeln.

Erstmals wurde das neue Helfertool bei den beiden Deutschen Meisterschaften eingesetzt, die der Floorball-Club München (FBCM) dieses Jahr am Bildungscampus Riem durchgeführt hat. An vier Wochenendtagen schenkten die Helfer dem Verein 1.322 Stunden Arbeitsleistung, das entspricht 57 vollen Tagen. Die Zeit, die in die Vorbereitung der Meisterschaften gesteckt wurde, ist da noch gar nicht eingerechnet.
Und jenseits solcher besonderen Ereignisse fallen im FBCM weitere Arbeitsstunden an, die in keiner Ordnung erscheinen. Da sind zum Beispiel die Trainer und Co-Trainer, die zweimal pro Woche in den Hallen stehen und die Spieler und Spielerinnen an Spieltagen coachen. Hochgerechnet auf ein Jahr fallen da nach einer Schätzung der Verantwortlichen 5.500 Stunden an, rund 230 volle Tage.

Hinter den Kulissen arbeiten weitere fleißige Hände im Sponsoringteam, im Event-Team, als Hallenverantwortliche oder im Vorstand. Auch diese Stunden sind in keiner Helferordnung niedergeschrieben, schlagen aber nochmal mit rund 1.760 Stunden (rund 74 volle Tage) zu Buche. Aber alle leisten gern ihren Beitrag und schenken ihre Zeit. Denn schenken bedeutet, anderen eine Freude zu machen.

Susan Auerswald
Die Autorin ist stellvertretende Vorständin beim FBCM

Erstes Floorball-Sommercamp im Chiemgau

40 Nachwuchs-Spieler des Floorball-Club München toben sich eine Woche lang in Inzell aus

Für den Floorball-Club war es das erste Feriencamp mit Übernachtung – und das gleich eine Woche lang. Sieben Tage voller Spiel und Spaß. Zweimal täglich zogen 40 Jugendliche mit Schlägern, Brillen und Trinkflaschen ausgestattet durch das Camp gen Sporthalle zum Floorball-Training. Es blieb neben dem Training aber auch genügend Zeit, um neue Freundschaften zu schließen oder in andere Sportarten (Biathlon, Tennis, Aikido, Klettern, Highball etc.) reinzuschnuppern oder sich im Pool auszutoben.

Betreuer schenken dem Verein ihre Urlaubszeit

Sieben Betreuer waren dabei. Vier haben dafür eine Woche ihres Jahresurlaubes, drei eine Woche wertvolle Ferienzeit „geschenkt“.

Training, Spaß und Gemeinschaft erleben: die Riemer Floorballer in Inzell

Die vielen positiven Rückmeldungen der Kids und der Eltern zeigen, dass das „Projekt Sommercamp“ erfolgreich war und unbedingt fortgeführt werden muss.

Susan Auerswald