Verlorener Sommer am See

Ein Kiosk gehört zu einem Badesee einfach dazu. Deswegen steht der zwar vielleicht nicht besonders ästhetische, aber durchaus zweckdienliche weiß-grüne langgestreckte Bau am Nordufer des Buga-Sees. Wasserwacht, Toiletten, Kiosk – alles da. Seit 2005, als die Bundesgartenschau im Park stattfand. Seitdem hatte Erich Hochreiter, der Wirt der Kalbsbraterei auf dem Oktoberfest, den Kiosk betrieben. Bis Ende 2023.

„In Riem die Schnauze voll“

Diesen Sommer hat er der tz erzählt, warum er aufgehört hat. „Aus gesundheitlichen Gründen und weil er in Riem die Schnauze voll hat“, schrieb die Zeitung damals. Zu wenig Verkaufsfläche, zu viel Vandalismus. Ein Einbruch pro Saison sei normal gewesen, da habe man irgendwann keine Lust mehr.
Hochreiter habe der Stadt schon vergangenes Jahr signalisiert, dass er aufhören wolle. Er kündigte auch seinen Pachtvertrag, allerdings verpasste er nach eigenen Angaben die Frist um 14 Tage. Die Folge: Die Stadt hat das ganze Jahr 2024 über noch Miete kassiert – ohne, dass der Kiosk geöffnet gewesen wäre. Und vor allem: Ohne sich um einen Nachfolger für Hochreiter zu kümmern.

Anwohner als neuer Betreiber?

Erst am 2. Oktober hat sie die Ausschreibung gestartet – und Interessierte konnten auch nur bis Ende Oktober ihre Bewerbung einreichen. Auf die Frage von Take Off!, warum das nicht früher erfolgt ist, schreibt das Kommunalreferat lediglich, das aktuelle Mietverhältnis ende am 31. Dezember. Längere Vorlaufzeiten seien eher nachteilig.
Dabei hätte es nach Take Off!-Informationen schon vergangenen Sommer einige Anwohner gegeben, die interessiert gewesen wären, den Kiosk zu betreiben. Einer hat nach eigenen Angaben nur auf die Ausschreibung gewartet – die dann aber nicht kam. Immerhin besteht Hoffnung, dass es kommenden Sommer wieder kühle Getränke, Pommes und Eis am Buga-See zu kaufen gibt. Ob die Pächtersuche erfolgreich war, erfahren Sie baldmöglichst hier.

Hans Häuser